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Intelligentes Entwickeln erfordert intelligente und engagierte Partner
Lantech in Cuijk entwickelt, baut und liefert bereits seit Jahr und Tag weltweit verschiedene Verpackungsmaschinen. Auf der Interpack präsentierte das Unternehmen zwei brandneue Konzepte: den Inline-Kartonaufrichter und den revolutionären, individuell einstellbaren Hochgeschwindigkeitskartonverschließer. Beide in einem neuen Design und auf die Marktanforderungen von heute abgestimmt. Für alle pneumatischen Funktionen arbeitet das Unternehmen gerne mit Festo zusammen. „Wir verwenden ausschließlich Topmarken und legen großen Wert darauf, mit unseren Zulieferern eine Partnerschaft einzugehen.“, so Marketing Manager Bob Lemmen. „Also Festo!“.
Das Entwickeln einer Verpackungsmaschine, für die es am Markt eine Nachfrage gibt, erfordert Kenntnisse und technisches Verständnis auf vielen Ebenen. Weil Lantech die diversen Kniffe bis ins Detail beherrscht, war dieses Unternehmen in der Lage, die vergangenen (Krisen-) Jahre weiter zu wachsen. Und zwar so sehr, dass inzwischen in Malden eine neue Immobilie erworben wurde, die beinahe dreimal so groß ist und dem Unternehmen ausreichend Raum bietet, um weiter zu wachsen.
„Die Tatsache, dass unser Wachstum derzeit noch immer so stark ist, hat teilweise mit der Tatsache zu tun, dass wir den Markt ‚bei uns´ haben“, sagt Marketing Manager Bob Lemmen. Lemmen arbeitet bereits 14 Jahre im Unternehmen, davon elf Jahre in der Abteilung Sales Support und mittlerweile drei Jahre als Leiter der Marketingabteilung. „Selbst in den Krisenjahren sind wir gewachsen, daher denke ich, dass nicht so sehr der Zustand des Marktes unseren Erfolg ausmacht, sondern andere Faktoren. Entscheidend ist, dass wir über ein starkes Produkt verfügen, dass Kunden uns finden können, und dass wir eine gute Beziehung sowohl zu unseren Zulieferern als auch zu unseren Kunden pflegen, darunter Maschinenbauer und Systemintegratoren. Unsere Produkte machen ihnen nämlich hinsichtlich Lieferzeiten, Störungen u.a. keine Probleme, – weil sie einfach gut sind. Hiermit nehmen wir unseren Kunden viele Sorgen ab, was einen großen Mehrwert darstellt.“
Von Standard bis Speziell
Die von Lantech entwickelten Verpackungsmaschinen sind speziell für End-of-line-Anwendungen konzipiert. Hierbei werden die eventuell verpackten Produkte in einem Karton verpackt und versandfertig gemacht. Daher gehören zum Programm unter anderem auch Maschinen wie Kartonaufrichter, Kartonverschließer und vollautomatische Stretchwickler. Die letztgenannte Gruppe Maschinen wird an unserem US-Standort entwickelt und gebaut, mit dem das Unternehmen seit 15 Jahren unter demselben Unternehmensnamen zusammenarbeitet.
Um eine schnelle Durchlaufzeit und „First-time-right“-Maschinen liefern zu können, arbeitet Lantech dreigleisig. 20 % der Maschinen werden innerhalb des Standardprogramms produziert. Diese Maschinen haben eine Standardkonfiguration und bieten wenig Möglichkeiten für Anpassungen auf Kundenwunsch. Sie haben beispielsweise eine Standardausgabe von zehn Kartons/Minute. Der größte Teil der Kunden, etwa 70 %, entscheidet sich für die Modularlinie. Auch dies sind vollständig konfigurierte Maschinen, die aber dennoch geeignet sind, spezielle Aspekte an Kundenwünsche anzupassen. Sowohl hinsichtlich der Kartonart (Abmessungen) als auch der Ausgabegeschwindigkeit, diese variiert zwischen acht und 30 Kartons pro Minute. Hierfür werden diese Maschinen auf vorgefertigten Modulen zusammengebaut, die nahtlos aneinander anschließen. Und schließlich liefert das Unternehmen Specials; Maschinen, die vollständig kundenspezifisch entwickelt und gebaut werden. „Natürlich nutzen wir dabei Komponenten und Module aus der Standard- und der Modularlinie, wodurch wir die Entwicklungs- und Durchlaufzeiten so kurz wie möglich halten.“
Neben Entwicklung und Produktion der Maschinen nimmt Lantech die Maschinen auch immer selbst in Betrieb. Ein relativ wichtiger Schritt, da die Mitarbeiter in dieser Phase auch die Feineinstellung der Maschinen vornehmen. Jeder Karton und jede Kartonart ist nämlich anders und hat seine spezifischen Toleranzen. Nur, wenn die Feineinstellungen in Ordnung sind, kann die Maschine problemlos 24/7 laufen.
Qualität an erster Stelle
Lantech legt großen Wert auf die Qualität seiner Produkte. „Man kann natürlich probieren, die Maschinen an allen Ecken so billig wie möglich zu machen“, weiß Lemmen. „Billige Komponenten und Materialien verwenden, bei Innovationen sparen, ungeschultes Personal einsetzen… Alles ist möglich, führt aber in letzter Konsequenz zu unzufriedenen Kunden, die nicht mehr zurückkommen.“
Lantech geht dies anders an. Zunächst arbeitet das Unternehmen seit Jahren nach dem LEAN-Prinzip. Dies drückt sich unter anderem in der Gestaltung des Arbeitsplatzes aus, wo die Maschinen oft serienmäßig aufgebaut werden. An jeder Arbeitsstation wird ein bestimmter Teil der Maschine montiert und ist dafür nur mit den benötigten Werkzeugen und Komponenten ausgestattet. „Bei uns sieht man also keine ordentliche Reihe mit Steck- und Ringschlüsseln aller Größen, sondern nur die Exemplare, die für die Montage der Maschine benötigt werden. Um die Verfügbarkeit aller Komponenten garantieren zu können, arbeiten wir mit einem System, bei dem der Anwender die Teile aus einer Schale nimmt, hinter der noch eine volle Schale steht. Wenn die erste Schale leer ist, wird der dazugehörige Code gescannt und so wird automatisch eine Bestellung generiert. Wenn die zweite Schale leer ist, steht bereit eine neue, volle Schale dahinter.“
Kanban
Zudem nutzt das Unternehmen die Vorteile des Kanban-Systems. Dies bedeutet, dass an relativ vielen Orten Tafeln hängen, auf denen umfangreiche Informationen direkt zu finden sind. Probleme und Engpässe werden so schnell und einfach erkannt und können direkt gelöst werden, bevor sie einen großen Einfluss auf die Produktion haben. Das ist auch nötig; Lantech liefert in Cuijk jährlich etwa 800 Maschinen aus. In 99% der Fälle zum mit dem Kunden verabredeten Datum. Stagnation in der Produktion bedeutet also nicht nur, eine Absprache mit dem Kunden nicht einzuhalten, sondern auch Probleme hinsichtlich des Baus der nächstfolgenden Maschinen.
Zusammenarbeit Festo
Qualität liefern bedeutet für Lantech auch eine optimale Zusammenarbeit mit Zulieferern. „Festo ist hierfür ein hervorragendes Beispiel“, sagt Lemmen. „Zunächst liefert das Unternehmen A-Produkte, auf die wir uns verlassen können. Von Zylindern und Ventilen bis zu ganzen Ventilgruppen und Luftversorgungseinheiten. Zusätzlich denkt Festo an allen Ecken mit. Technisch, logistisch.. überall.
Jedes Jahr wird beispielsweise inventarisiert, welche Produkte wir abnehmen und analysiert, ob hier Verbesserungen vorgenommen werden können. Neue Produkte, die ältere Versionen ersetzen können, haben beispielsweise einen besseren Preis oder bieten mehr Funktionen. Weil Festo uns hierüber systematisch informiert, müssen wir das nicht selbst im Auge behalten und können sicher sein, dass wir stets Produkte auf „neuestem Stand der Technik“ verbauen.“
Offene Kommunikation
Lemmen weiter: „Dabei legen wir viel Wert auf offene Kommunikation. Man muss einander vertrauen und Dinge sagen können, die zum Erzielen der allerbesten Endresultate nötig sind. Mit Festo ist das möglich. Streiten, diskutieren und schlussendlich eine Entscheidung treffen.“
Eine zukunftssichere Beziehung also, die es dem Unternehmen ermöglicht, seine Maschinen immer weiterzuentwickeln, mit Augenmerk auf die Bedürfnisse des Kunden. „Geschwindigkeit bei der Verarbeitung der Kartons ist immer ein Thema“, sagt Lemmen. „Dazu die Möglichkeit, viele unterschiedliche Kartonarten individuell verarbeiten zu können. Eine Eigenschaft, die man unter anderem beim einstellbaren Hochgeschwindigkeitsverschließer findet (siehe Kasten). Für die Zukunft erwarte ich, dass das individuelle Verarbeiten von Kartons ein vollautomatisierter Standard wird. Hierbei misst ein 3D-Scansystem, beispielsweise ein Lichtvorhang, die exakten Maße des Kartons, wie er ist. Diese Daten werden im Anschluss zur automatischen Einstellung der Maschine genutzt, worauf die Aktion folgt. Wir nutzen Vision in unseren Maschinen bereits jetzt auf unterschiedlichste Weise, technisch ist es also sicher möglich.
Schließlich sind wir neben allen technischen und funktionellen Eigenschaften auch stolz auf das neue äußere Erscheinungsbild unserer Maschinen. Offen und transparent durch die Nutzung durchsichtiger Platten, die in den neuesten Versionen in den Rahmen integriert sind. Ein Design, das sich überall fortsetzt, wodurch alle Maschinen aus unserer Linie wirklich wiedererkennbar sind. Stolz. Natürlich.“
Inline Kartonaufrichter
Eine der Maschinen, die das Unternehmen auf der Interpack vorgestellt hat, ist der Inline-Kartonaufrichter. Im Gegensatz zu früheren Ausführungen, bei denen die Zufuhr der zusammengelegten Kartons (Planos) über die Seite verwirklicht wurde, befindet sich das Plano-Zuführmodul nun an der Kopfseite. Hierdurch ist eine viel schmalere Maschine entstanden, die es den Kunden ermöglicht, mehr Linien nebeneinander in einem Raum aufzustellen.
Um dies zu realisieren, wurde auch das Verfahren zur Entnahme der Planos geändert. Früher wurden ein Vorderteil und ein Seitenteil gleichzeitig mit Saugnäpfen (Vakuum) aufgenommen, wodurch der Karton garantiert in einem rechten Winkel auf das Transportband gestellt wurde. Um diese Sicherheit zu erhalten, wurde der Greifmoment dieser zwei Arme in der neuen Maschine getrennt: erst wird die Vorderseite aufgenommen, direkt danach bewegt sich der zweite Arm um den Karton herum, um anschließend das freiwerdende Seitenteil aufzunehmen. Hierbei sorgt ein separates System dafür, dass immer nur ein Karton aufgenommen werden kann.
In allen Fällen wird der Karton während der verschiedenen Handlungsschritte an zwei Seiten „festgehalten“. Diese Herangehensweise trägt zu einer hohen Zuverlässigkeit und einem störungsfreien Betrieb bei.
Einstellbarer Hochgeschwindigkeitsverschließer
Der „einstellbare Hochgeschwindigkeitsverschließer“ ist eine Maschine, die typischerweise an die Entwicklungen auf dem Gebiet Industrie 4.0 anschließt. Das ultimative Ziel der produzierenden Industrie ist in diesem Zusammenhang immer, Einzelstücke zu den Kosten einer Massenproduktion produzieren zu können. Das bedeutet, dass auch an die entsprechenden Verpackungsmaschinen neue Anforderungen gestellt werden; sie müssen unterschiedliche Kartonarten verarbeiten können, gegebenenfalls durcheinander.
Neben der Tatsache, dass dieser Verschließer in der Lage ist, unterschiedliche Kartons zu verarbeiten, ist er auch enorm schnell. Dies bietet die Möglichkeit, die Ausgabe verschiedener Kartonaufrichter gleichzeitig anzugehen und es ist beispielsweise ein Verschließer für drei Aufrichter nötig. Diese hohe Geschwindigkeit wird unter anderem dadurch ermöglicht, die Maschine steuerungstechnisch zu trennen. Beim Eintreffen wird der Karton gescannt und die Maschine richtet automatisch den ersten Teil auf. Danach wird der Karton aufgenommen und der Verschlussprozess beginnt. In der Zwischenzeit wird der zweite Teil der Maschine automatisch an die Abmessungen des betreffenden Kartons angepasst. Wenn er vom ersten zum zweiten Teil läuft, wird der folgende Karton eingelesen und die Maschine startet bereits mit dem Einstellen des ersten Teils. Usw.