
Wozu automatisieren?
Im Betriebsalltag werden nach wie vor viele Paletten von Hand gewickelt. Dies ist alles andere als ideal. So kostet es zunächst einmal wertvolle Arbeitszeit. Ein Aspekt, der vor allem bei dem derzeitigen Arbeitskräftemangel von Nachteil ist. Außerdem wird beim manuellen Wickeln oft mehr Folie verbraucht, als es für eine korrekte Wicklung wirklich erforderlich ist. Damit steigen nicht nur die Materialkosten, sondern der gesamte Prozess gestaltet sich durch den Einsatz unnötiger Plastikmengen weniger nachhaltig. Neben den zusätzlichen Arbeitsstunden und Kosten reicht eine manuelle Wicklung auch qualitativ nicht an eine maschinelle heran. Dies ist vor allem darauf zurückzuführen, dass die Ladung nicht mit der richtigen Containment Force umwickelt wird. Außerdem ist das manuelle Wickeln nicht im Sinne des Arbeitsschutzes. So müssen die Arbeiter sich oft bücken und leiden häufiger an körperlichen Beschwerden. Eine Alternative zum manuellen Wickeln der Ladungen, ohne die oben genannten Probleme, ist der Stretchwickler.
Sicherheit durch Stretchwickler
Wie Sie in vier Schritten zu einem optimalen Wickelprozess kommen, haben wir bereits erklärt. Mit der richtigen Gesamtkraft der Folie auf die Ladung, der richtigen Befestigung der Ladung an der Palette und dem Unterbinden von losen Folienenden sorgen Sie für stabile Paletten. In all diesen Punkten erweist sich der Stretchwickler als wichtige Hilfe. Ein (halb-)automatischer Stretchwickler sorgt nämlich dafür, dass die Palette mit der vorher eingestellten Gesamtkraft der Folie auf die Ladung umwickelt wird. So stellen Sie sicher, dass Sie nicht zu wenig, aber auch nicht zu viele Wicklungen und damit Folie brauchen. Beim Einsatz des richtigen Stretchwicklers ist es sogar dank eines besonderen technischen Features möglich, die Folie zu einem Strang zu verdichten, der die Ladung an der Palette befestigt. Mit einem Stretchwickler wird die Folie zudem sauber abgeschnitten und angeheftet. Wirklich zum Tragen kommen all diese Vorteile aber erst, weil der Stretchwickler sie auch garantiert bei jeder einzelnen Wicklung umsetzt, was ein großer Mehrwert für den Logistikprozess ist.
Halb- oder vollautomatisch?
Nachdem die Entscheidung für einen Stretchwickler gefallen ist, stellt sich die Frage, ob es ein halb- oder ein vollautomatisches Modell sein soll. Der Unterschied ist im Folgenden näher erklärt:
- Vollautomatisch: Die Palette durchläuft die Maschine vollkommen automatisch. Man kann es fast mit einer Waschanlage vergleichen.
- Halbautomatisch: Ein Arbeiter lädt die Palette auf den Wickler und drückt dann den Startknopf. Daraufhin beginnt die Maschine mit dem Wickeln.
Der große Unterschied zwischen voll- und halbautomatischem Stretchwickler ist also, dass im ersten Fall kein Arbeiter für den Wickelprozess benötigt wird. Die Umstellung von manuellem auf maschinelles Wickeln ist natürlich ein großer Schritt, den Sie sich gut überlegen wollen. Deshalb befassen wir uns erst einmal mit dem halbautomatischen Stretchwickler. Hier haben Sie die Wahl zwischen einem Drehteller- und einem Dreharm-Wickler.
Drehteller
Das Funktionsprinzip eines Drehtellers ist relativ simpel: Die Palette wird auf eine Drehscheibe gestellt und durch die Drehbewegung umwickelt. Ein solcher Stretchwickler ist sehr sicher, relativ einfach zu installieren und somit auch ein günstiger Einstieg in das maschinelle Wickeln. Da sich nur die Ladung dreht, nimmt die Maschine selbst relativ wenig Platz ein. Außerdem kann die Folie bei laufendem Drehteller sowohl um die Ladung als auch um die Palette gewickelt werden. Vor allem dieser Aspekt ist ganz wichtig. Wird die Folie nämlich nicht um die Palette gewickelt, kommt am Ende wie gehabt eine unstabile Palette heraus. Die Folie wird daher unterhalb der oberen Palettenkante angesetzt und wickelt sich anschließend hoch und wieder zurück, nach einem vorher eingestellten Wickelmuster und mit der richtigen Gesamtkraft der Folie auf die Ladung.
Dreharm
Während der Drehteller die Ladung selbst dreht, während die Folienabwicklung an Ort und Stelle bleibt, ist es beim Dreharm anders herum. Hier bleibt die Palette auf dem Boden stehen, während ein Roboterarm sie umkreist. Dies ist die ideale Lösung für unstabile und schwere Ladungen. Durch die bewegliche Komponente dieser Maschine, den Dreharm, ist hier allerdings ganz besonders auf die Sicherheit zu achten. Deshalb muss ein Sicherheitsbereich um die Maschine eingerichtet werden. Außerdem ist zu berücksichtigen, dass der Dreharm-Wickler im Boden verankert werden muss.
Welcher Stretchwickler ist der richtige für Sie?
Es gibt eine ganze Reihe von Faktoren, die den Palettenwickelprozess beeinflussen und allesamt entscheidende Kriterien sind, welcher Wickler für ihre Situation am besten geeignet ist. Die Wahl der Maschine und nicht zuletzt der Einstellungen an der Maschine hängt weitgehend davon ab, um welche Art Paletten es geht, wie die Arbeitsabläufe aussehen und welche räumlichen Möglichkeiten die Logistikhalle bietet. Damit Sie gleich die richtige Wahl treffen, sollten Sie immer erst einen Experten um Rat fragen. Möchten Sie mehr über die optimale Palettenwicklung und die richtige Maschine hierfür erfahren? Dann laden Sie hier den Leitfaden zur Palettenstabilisierung herunter.
